Wie du dich ganzheitlich gegen Stress und Burnout wappnest

Kennst du die Top 3 Neujahrswünsche der Deutschen für 2018?

# 1: Weniger Stress.
# 2: Mehr Zeit für die Familie.
# 3: Gesünder leben.

Weniger Stress steht also ganz oben auf der Liste – vielleicht ja auch bei dir? Irgendwie ist Stress in den letzten Jahren zum Normalzustand geworden und führt dazu, dass immer mehr Menschen sich ausgebrannt und überfordert fühlen. Aber wie kommt es dazu? Stress ist doch eigentlich ein sehr sinnvolles Programm unseres Körpers, um in Extremsituationen, die unser Leben bedrohen, kurzfristig alle Kräfte zu mobilisieren. Es scheint aber, als würden wir uns mittlerweile im Dauer-Überlebens-Modus befinden. Kein Wunder also, dass der Körper „ausbrennt“. Was wir brauchen ist Resilienz – das heißt den Zugang zu unserer innewohnenden Kraft, die uns widerstandsfähig macht gegen Stress.

Stress ist ein multidimensionales Phänomen

Stress und Burnout sind aber keine rein physischen Phänomene, sondern sie spielen sich auf mehreren Ebenen ab. Wenn wir mal annehmen, dass es neben der rein physischen Körperebene, auch noch eine intellektuelle (Verstand, Gedanken), emotionale (Gefühle) und energetische (persönliche Energie) Körperebene gibt, können alle diese vier Ebenen durch bestimmte Faktoren in Stress geraten und zwar durch vielfältige Auslöser, die sich teilweise gegenseitig bedingen. Da ist es nicht verwunderlich, dass wir bei länger anhaltendem Stress irgendwann auch psychische Symptome wie Depression, Angstzustände oder eben Burnout entwickeln.

Wir befinden uns in Zeiten des Umbruchs. Die Welt verändert sich – und das fast täglich. Das heißt für uns, dass wir uns ebenfalls ständig auf neue Bedingungen einstellen müssen. Jede kleine Veränderung kann schon Stress auf allen Ebenen produzieren. Was im Normalfall kein Problem darstellt, denn wir sind eigentlich für die Anpassung an Veränderungen konzipiert.

Was uns allerdings in der Regel einen Strich durch die Rechnung macht, sind unsere erlernten „Denkprogramme“, die nämlich auf Sicherheit konditioniert sind, anstatt auf Lebendigkeit. Das heißt, statt die Veränderung willkommen zu heißen und mit unseren von der Natur eingerichteten „Evolutionsprogrammen“ kreativ darauf zu reagieren, versuchen wir mit aller Gewalt, diese zu kontrollieren und möglichst alles beim Alten zu lassen. Das erzeugt eine immense Spannung und damit zusätzlichen Stress. Und ich wage es, zu behaupten, dass nicht die Veränderungen an sich den ungesunden Dauer-Stress auslösen, sondern unsere Reaktion auf die Veränderungen. Unsere anerzogene, konditionierte Weigerung, die eigene Komfortzone auch nur ein wenig zu erweitern, geschweige denn, darüber hinaus zu gehen.

Der bewusste Umgang mit Gefühlen als Grundlage für Resilienz

Was also tun? Es gibt seit Jahren bereits vielfältige Angebote für Entspannung und „Stress-Management“. Meditation, Yoga, Wellness, Sport, positives Denken bis hin zur Psychotherapie oder medikamentöser Behandlung mit Psychopharmaka werden zur Beseitigung von Stressbelastung eingesetzt. Und sie helfen auch – allerdings nur teilweise und entsprechen so eher einer Symptom- statt einer Ursachen-Behandlung. Denn all diese Methoden sind hauptsächlich entweder auf den physischen Körper ausgerichtet oder auf den intellektuellen, während gleichzeitig aufkommende Gefühle eher sogar noch unterdrückt werden sollen und der energetische Körper meist überhaupt nicht beachtet wird. Dabei spielen gerade die Gefühle beim Stress-Management bzw. auch bei der Entstehung von Stress, Depression und Burnout eine entscheidende Rolle, die grundsätzlich unterschätzt bzw. falsch eingeschätzt wird.

Gehen wir das mal Schritt für Schritt durch. Wie bereits erwähnt, leben wir gerade in Zeiten großer Umbrüche und Veränderungen. Die natürliche menschliche Reaktion auf Veränderung auf der emotionalen Ebene ist das Gefühl „Angst“. Veränderung macht ganz natürlicher Weise Angst – manchmal mehr und manchmal weniger. Das ist das oben erwähnte von der Natur vorgesehene „Evolutions-Programm“. Denn Angst erzeugt Stress, um Ressourcen zu mobilisieren, auf die du im Normalzustand nicht zugreifen kannst. Es wird Adrenalin ausgeschüttet. Du wirst wach, erfinderisch, kreativ, schnell und bekommst Zugang zu deiner Intuition. Alles Fähigkeiten, die du brauchst, um Neuland zu entdecken. In Zeiten von Veränderung ist Angst also dein bester Verbündeter. EIGENTLICH!

Du ahnst wahrscheinlich schon, wo das Problem liegt. Das Problem ist, dass wir die Angst selbst zum Problem gemacht haben. Angst wurde zum „Feind“ erklärt, weil Angst ein Auslöser von Stress ist und sie uns unserer Illusion von Sicherheit beraubt. Wir wollen uns doch sicher fühlen, da ist Angst einfach kontraindiziert. Also versuchen wir, so gut wie möglich, die Angst „wegzumachen“, sie nicht zu fühlen, sie nicht aufkommen zu lassen – sei es durch Meditation, positives Denken, „Scheiß-Egal-Pillen“ oder indem wir uns einfach durch Ablenkung „taub“ machen. Das Dumme ist, die Angst ist trotzdem da, sie wabert dann im Untergrund – und damit auch der Stress, der andauernde Adrenalinausstoß, etc. bis wir eben ausgebrannt sind oder sich die Angst nachts, wenn wir keine Kontrolle mehr über unsere Taubheit haben, in Panikattacken einen Weg bahnt.

Dabei wäre die einzig gesunde Art, die Angst loszuwerden, sie bewusst zu nutzen, nämlich dafür, wofür sie gedacht ist. Angst kommt auf – du nutzt sie, z.B. um deinen nächsten Evolutionsschritt zu machen – und sie verschwindet wieder, zusammen mit dem Stress. So einfach wäre das. Leider haben wir das nicht gelernt. Wir haben nicht gelernt bewusst, erwachsen und gesund mit Angst umzugehen. Und genauso wenig mit den anderen Gefühlen, wie Traurigkeit, Wut und Freude. Und diese mangelnde emotionale Fähigkeit wird vielen Menschen in diesen Zeiten zum Verhängnis.

Daher liegt in bewusster Gefühlsarbeit ein bedeutender Schlüssel zur Entwicklung von authentischer Resilienz. So wie du mit Krafttraining und der richtigen Ernährung deinen physischen Körper trainieren und widerstandsfähig machen kannst, kannst du mit bewusster Gefühlsarbeit auch deinen emotionalen Körper kraftvoll und widerstandsfähig machen – und zwar ohne deine Gefühle zu betäuben.

Schlüssel Nummer 2: der bewusste Umgang mit deiner persönlichen Energie

Die Betrachtung der energetischen Ebene in Bezug auf Stress bzw. Resilienz ist ebenfalls herausfordernd, da die meisten Menschen sich gar nicht darüber bewusst sind, dass sie einen energetischen Körper haben. Auch hierüber hast du wahrscheinlich noch nicht viel gehört oder gelernt, außer du machst zufällig Yoga oder Tai Chi oder liest einschlägige Schriften, wie die von Rupert Sheldrake. Deine persönliche Energie ist unsichtbar und damit schwer zu fassen oder zu beschreiben. Ein einfaches Beispiel macht vielleicht deutlich worüber ich spreche. Vielleicht kennst du folgende Situation. Du möchtest shoppen gehen und verbringst einen Nachmittag in einer belebten Innenstadt oder einem gut frequentierten Einkaufszentrum. Wie fühlst du dich nach ein paar Stunden in der bewegten Menge? Die meisten Menschen fühlen sich danach schlapp und energetisch ausgelaugt.

Energie ist eine heiß begehrte Ware – und da spreche ich nicht nur von Strom oder Benzin, sondern auch von deiner persönlichen Energie. Die ist nämlich ähnlich wertvoll wie Strom. Deine Energie ist verbunden mit deine Aufmerksamkeit. „Where your attention goes, your energy flows“, ist ein zumindest in Yogakreisen bekannter Spruch. Deine Energie folgt deiner Aufmerksamkeit. Worauf du dich konzentrierst, da geht auch deine Energie hin. Und da Energie kostbar ist, wollen sie alle haben und versuchen daher, mit allen Mitteln deine Aufmerksamkeit zu bekommen. Sei es das Schuhgeschäft mit seinem schön geschmückten Schaufenster – und natürlich auch alle anderen Geschäfte, die deine Energie in Form von Geld haben wollen – oder seien es die Medien, die Werbung, Politiker, dein Arbeitgeber oder einfach auch deine Mitmenschen, deine Familie, deine Kinder, etc. Alle wollen ein wenig von deiner Energie haben.

Und wenn du nicht aufpasst und bewusst mit deiner Aufmerksamkeit und damit mit deiner persönlichen Energie umgehen kannst, kann es passieren, dass du Ruckzuck keine Energie mehr für dich selbst übrig hast bzw. für die Dinge, die dir wichtig sind. Es gibt aber auch noch andere Faktoren, die dir unbemerkt Energie rauben können. Zum Beispiel unerledigte Aufgaben auf deiner To Do Liste, vollgestellte Räume, in denen keine Klarheit herrscht, ein zu unordentlicher Schreibtisch, unbezahlte Rechnungen, unausgesprochene Worte oder wenn du mit deinen Gedanken ständig in der Zukunft oder in der Vergangenheit bist. All diese Dinge wirken wir kleine Löcher in deinem energetischen Körper, aus denen kontinuierlich deine Energie entweicht.

Neben der bewussten Gefühlsarbeit ist daher auch das Trainieren des energetischen Körpers, also das Erlernen des bewussten und verantwortlichen Umgangs mit deiner persönlichen Energie entscheidend, um ganzheitliche Resilienz zu entwickeln. Ganzheitliche oder authentische Resilienz und damit eine gesunde Stress-Prophylaxe erfordern das Trainieren aller vier Körperebenen, da du ansonsten eher Taubheit erzeugst, als echte Widerstandskraft.

Herzlichst
deine Patrizia

P.S.: Seit 2018 biete ich ein Resilienz-Programm (Jahrestraining) an, welches genau auf dieser Ganzheitlichkeit basiert und alle 4 Körperebenen mit einbezieht. Mehr Information findest du unter www.resilienz-programm.org